Herein! Sie sind eingeladen auf eine Begegnung mit dem Rituellen, eine Begegnung mit uns selbst, individuell und als Gesellschaft. Welche Rituale, welche Wiederholbarkeiten geben uns Halt, welche halten uns zusammen, welche halten uns fest? Nur herein und stöbern Sie los!
Im Antiquariat versammeln sich Gegenstände, Artefakte und Fundstücke, die an Gewohnheiten, Routinen und Rituale erinnern. Videoarbeiten und die Möglichkeit, Rituale interaktiv neu zu entdecken, laden dazu ein, sich selbst einmal zu fragen: Welche Rituale habe ich, haben wir heute? Und welche brauchen wir für die Zukunft? Irgendwo zwischen Ritualen von früher und Ritualen von heute wird dabei vielleicht eine Sicht auf die Rituale der Zukunft frei, Rituale die wir brauchen.
Gereon Klug verbrachte eine Woche in der Clemensstrasse. Dort, wo sich auf 80 Metern komprimiert die Hälfte der Woche das Lübecker subkulturelle Nachtleben ballt. Tagsüber atmet die Straße auf, man sieht nun die Menschen, die dort wohnen oder diejenigen, die dafür sorgen, dass es nachts pulsiert.
Dann fand er einen Koffer. Mit Inhalt. Er enthält Sachen. Bilder und Aufzeichnungen... Mithilfe des gefundenen Koffers entwarf Gereon Klug ein Kaleidoskop dieser Straße. Was er sich ausdenkt, ist eh wahr. Und was wahr ist, denkt er sich nicht aus. Die Lesung ist eine Weltpremiere.
Jede:r kann Teil des Projektes werden und einen kaputten Gegenstand mit Geschichte vorbeibringen. Die abgegebenen Dinge werden nicht in herkömmlicher Art - möglichst unsichtbar - repariert, sondern auf künstlerische und kreative Art und Weise. Die Reparatur ist sichtbar, bedient sich ungewöhnlicher Mittel, ist bewußt auffällig.
Es entsteht ein Kunstobjekt, das den Bruch, den Riß, die Imperfektion, vielleicht auch den verlorenen und neu zugewiesenen Verwendungsweck ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt. Am Ende der Aktion werden alle reparierten Sachen ausgestellt und kommen danach wieder zurück zu ihren Besitzer:innen.
Also Pflanze: „Wir müssen reden!” Pflanzen verarbeiten Signale, senden Töne aus und speichern Erfahrungen. All das tun sie ganz anders als wir Menschen und werden damit als „Kommunikationspartner“ interessant für unser Projekt. Es gibt eine Pflanze, die sich für unser künstlerisches Vorhaben bestens eignet. Denn sie bewegt sich – von den äußeren Reizen abhängig – sehr intensiv: die Telegraphenpflanze. Bis heute ist nicht bekannt, warum und wie genau die Pflanze sich so stark bewegt.
In ihrem Versuchsaufbau analysieren Anne Euler und Tina van de Weyer die performativen Bewegungen der Pflanze und treten mittels verschiedener künstlerischer Strategien mit ihr in Kontakt.Die Installation lädt interessierte Lübecker*innen ein, dem Dialog mit der Pflanze und ihrer Performance beizuwohnen.
Hans Unstern ist wieder da! Siebeneinhalb Jahre nach The Great Hans Unstern Swindle erschien 2020 mit DIVEN das neue Album des selbsternannten Singer Songwriter-Püppchens, mit dem es nun endlich auch auf Tour geht. Mit bisher ungekannter Lust an der melodischen Verausgabung, am Bad in der Schönheit, tänzelt DIVEN freudig Richtung Pop, vereint kontrasexuelle Lovesongs und schimmernde Agitprop-Märchen.
Mit im Gepäck: Eine selbst gebaute mehrteilige Harfe, die Hans Unstern in mehrjähriger Spinnweberei zusammen mit Simon Bauer erschaffen hat. Zum Teil händisch gezupft, zum Teil mechanisch ferngesteuert, entwickelt dieses monumentale Instrument ein feingliedriges Eigenleben.
Welche Geschichten würden die Wasser erzählen, wenn sie zu uns sprechen könnten – hätten sie auch Gutes zu berichten?
Wir luden Schreibende ein, die Wasserwelten literarisch zu erforschen, um den Fokus auf die Gewässer dieser Welt, ihre Zukunft und ihre Lebewesen zu lenken. Die ausgewählten Texte formen ein vielschichtiges Ganzes – eine aus »Wellen« bestehende Inszenierung in der Halle der Hanse Werft Lübeck.
Gerahmt von Sound und Licht, zwischen den Holzbooten in der Halle, erwartet die Besucher*innen eine sphärische audiovisuelle Reise in die Wasserwelt. Textfragmente schwimmen, rollen und fließen über die Oberflächen aus Holz, Segeltuch oder Backstein, in dialogischer Abfolge ertönen die Stimmen aus verschiedenen Orten des Raumes. Nachdenkliche, kritische oder poetische Sätze durchspülen den Raum.
Gezeigt wird „Anders als die andern“ aus dem Jahr 1919, der erste Film über Homosexualität. Im Anschluss an den Film wird der brasilianische Countertenor Edson Cordeiro Lieder aus den 20er Jahren singen, als wäre er einem expressionistischen Stummfilm entstiegen – nur mit einer 4-Oktaven-Stimme! Das Repertoire mit Musik und Texten von Friedrich Hollaender, Mischa Spoliansky, Ralph Benatzky, Noel Coward, Paul Abraham, Kurt Weill und Bert Brecht ist wie für ihn geschaffen.
Ein einmaliges und einzigartiges Erlebnis für Auge und Ohr, eine Zeitreise in das Babylon Berlin – als seien wir tatsächlich in einem Kino der Weimarer Republik.
300 Kunstwerke zum Mitnehmen in Magnetform von 180 internationalen Künstler:innen auf der Lübecker Altstadtinsel verteilt.
Diese durften betrachtet, fotografiert, geposted, versetzt und/oder mitgenommen werden. In Windeseile fanden alle Kunstmagnete ein neues Zuhause.
Ein umfangreiches Ausstellungsprogramm, das einen kaleidoskopartigen Blick auf die Vielfalt zeitgenössischer Kunst bot.
10 junge Künstler:innen aus Lübeck, Hamburg, Berlin und Leipzig zeigten an verschiedenen und ungewöhnlichen Orten der Stadt ihre Werke aus den Bereichen Malerei, Keramik, Textil, Installation und Video. Die markanten Ausstellungsorte bestanden aus Leerständen, Ladenlokalen, historischen und sakralen Gebäuden sowie dem öffentlichen Raum.
Ein mobiles 2-Sitzer-Kino für Filme und Musik an verschiedenen öffentlichen Plätzen der Stadt.
Aus einer Auswahl an Musik- und Filmminiaturen konnten die Zuschauer nach dem Zufallsprinzip wählen. Dieses niedrigschwellige pandemietaugliche Setting war auch eine spielerische Antwort auf den Streit um Aufmerksamkeit im Internet.
Auch das KF-Team war vor Ort, um sich mit Kulturschaffenden und Besucher:innen auszutauschen und zu vernetzen.
Bei jedem Konzert fand eine eins-zu-eins Begegnung zwischen Hörer:innen und Musiker:innen statt.
Ein eröffnender Blickkontakt war der Impuls für ein sehr persönliches Konzert. Diese ungewöhnliche, aber intensive Erfahrung ermöglichte die Nähe trotz Distanz.
Ob Jazzklarinette, Bratsche oder Geige spielte, blieb eine Überraschung. Neben etablierten Konzertlocations wurden auch eine Kunstgalerie, ein Uhrenladen oder eine Geigenbauwerkstatt zum Konzertort.
In der Perfomance im Hafenschuppen 6 tauchte das Publikum in eine Welt von Klangerlebnissen ein und wurde durch aktive Bewegung im Raum in das Geschehen mit eingebunden.
Bei "Achtung: Rutschgefahr!" ging es hinaus in die Stadt. Spontan wurden drei Konzerte an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum gespielt. Komposition und Improvisation stießen im Rahmen von Minimal Music und zeitgenössischer Schlagzeugmusik aufeinander.
Wenn man die Regler in die Hand bekommt, dann etwas Großes machen. Endlich die Möglichkeit, ein ganzes Konzert auf einen Film abzustimmen - oder anders herum!
Die Band ließ beim Holstentor eine Bühne und Leinwand errichten und spielte zum Kunstfilm vom Frankfurter Filmemacher Matthias Pfeiffer auf. Instrumentale Musik, analoge Synthesizer, Drumset und ein klangveränderndes Cello im Minimal- und Electrobereich inklusive.
Eine digitale Poesie-Fortbildung für Pflegende.
Die Stimmen der Pflegenden zu stärken, das war das Ziel des Projektes. In drei Workshops lernten Pflegende, Pflegeschüler:innen, Angehörige von pflegebedürftigen Menschen und Betreuungskräfte den Einsatz von Gedichten im Alltag.
Mit dem Projekt wurde die Kunst des Flanierens ins 21. Jahrhundert transportiert.
"Wir wollen einen zeitgemäßen und vor allem diversen Blick auf das Leben in der Stadt werfen. Wie flaniert es sich als Frau, als queere, trans, inter Person, als Person of Colour oder als Mensch mit Behinderung?"
8 Autoren bewegten sich flanierend durch die Altstadt und verarbeiteten ihre Erlebnisse als Text. Als Ergebnis entstand daraus schließlich ein Audiowalk mit den eingelesenen Texten.
Warum steht dieses oder jenes Gebäude leer? Was hat dort ursprünglich einmal stattgefunden? Wer hat dort gelebt?
Eine Theaterpädagogin und ihr Team suchten vergessene Orte auf. Sie sammelten Texte, Fotos, Zeitungsartikel, Archiv- und Interviewmaterial dazu. In Proben näherten sie sich Theater- und Performance-Mitteln an, entwickelten Szenen und Texte zu den spezifischen Orten.
Eine multidisziplinäre Performance an der Schnittstelle zwischen Tanztheater und Ausstellung.
exhibIT beschäftigte sich mit Artefakten der Lübecker Völkerkundesammlung und untersuchte deren zeitgenössische und historische Relevanz im Kontrast zum heutigen Lübeck.
In 1996 gab es einen rassistischen Brandanschlag in der Hafenstraße. Das Verbrechen wurde bis heute nicht aufgeklärt.
25 Jahre später war die Brandruine dieses Hauses an seiner ursprünglichen Stelle für alle noch einmal zu sehen. Dazu wurde das Bild an das Gebäude der Firma Brüggen projiziert.
Ein inszenierter Party-Abend mit jungen Performer:innen zwischen 16 und 24 Jahren.
„Eine gute Party ist wie das große Leben. Voller Träume, Höhenflüge, Abstürze. Und dann klatscht du auf den kalten Beton-Boden. Einfach so: Bäääm! Und der ganze Scheiß geht von vorne los. Is aber halt geiler Scheiß - also lass machen!“
"Nach einem Jahr ohne Partys, haben wir uns gefragt, was fehlt und was diese Lücke mit uns macht. In einem dreimonatigen Probenprozess entwickelten wir Antworten in Form von Szenen, Choreografien, Sound-Collagen und Sprechchören. Entstanden ist dabei ein inszenierter Partyabend mit Live-DJ, der auf dem Außengelände der Kulturwerft Gollan aufgeführt wird."
Nach 40-jähriger Bauzeit geht die Anemoi auf Reise und wird im Rahmen des Kulturfunken erstmals zu Wasser gelassen. Die Yacht ist ein Kunstwerk, ihre Crew professionelle bildende Künstler:innen.
Bei ihren Auftritten im Museumshafen werden Musik, Videos und Performances von einem Düsseldorfer Künstlerteam aufgeführt.
Kulturfunken ziehen umher! Ein Campingmobil geht auf die Reise zu 3 verschiedenen Standorten in Lübecker Außenbezirken - bestückt mit kleinformatiger Kunst, sowie einer speziellen Auswahl an Performance-videos.
Die Installation imitiert ein Campingplatzidyll mit Campingtischen, Sonnenschirmen und Klappstühlen.
Drei Künstlerinnen verwandeln die Altstadt in eine wandelnde Open-Air Galerie.
Durch künstlerische Interventionen untersuchen sie, ob ein gemeinsames Tun im öffentlichen Raum die Leerstellen des „Social Distancing“ füllen und Menschen in Kontakt bringen kann.
Die Künstlerinnen arbeiten im öffentlichen Raum und verwandeln die Stadt zu einem dichten visuellen Gewebe. Als Begleitprogramm gibt es an drei Abenden Künstlerinnengespräche mit dem Publikum.
Stadtbespielung des „Ersten improvisierenden Streichorchesters“.
Das EIS wurde 1984 als basisdemokratisches Ensemble gegründet. Die musikalische Bandbreite des Orchesters umfasst Jazz, Klassik, Improvisation und Weltmusik.
Alltägliche Orte werden sich in Konzertbühnen verwandeln, Baustellen werden zum Bestandteil von Kunst und Architektur. Die Stadt erscheint durch die Bespielung in einem neuen Gesicht.
Was ist, wenn zur Wahrung des Abstands die 3. Dimension - die Höhe - einbezogen wird?
Ein auffälliger Stuhl steht mitten auf einem alltäglichen Platz, am Brodtener Ufer oder im Altstadtbad. Wer sich traut, klettert hoch und nimmt Platz. Oben angekommen, erwartet die Mutigen eine veränderte Sicht auf die Szenerie und ein ganz besonderes Hörerlebnis.
Aus der Distanz scheint die Welt anders: Bisher Verborgenes wird wahrnehmbar, Unwichtiges verschwindet. Abgestimmt auf den Ort wird über Kopfhörer und Tonbox eine Geschichte erzählt.
Vier internationale Seiltänzer von Weltklasse kreieren eine Seiltanzshow.
Die Lübecker Seiltänzerin Ea Paravicini, die elegante Italienerin Edvige und die zwei feurigen Argentinier Damian und Ernesto begeben sich zu viert auf ein schmales Drahtseil und lassen die Luft knistern vor lauter Energie, Spannunng, Tanz und Lebensfreude.
Wenn im Moment ein Hauch von Anarchie durch Lübecks Straßen weht, dann mag das an FREIGEIST MÜHSAM liegen - ein stadtweiter multimedialer Rundgang für Smartphone, der den anarchistischen Schriftsteller, Bohemien, politischen Aktivisten und ruhelosen Freigeist an verschiedenen Orten seiner Heimatstadt vorstellt. Im öffentlichen Raum hängen jederzeit zugängliche Tafeln mit historischen Fotografien, Kurztexten sowie QR-Codes für Mini-Podcasts, die von Lübecker und Hamburger Schauspielern eingesprochen wurden. Auch Erich Mühsams Einfluss auf Literatur, auf Punkmusik oder auf die Kunst ist Thema. Weitere Stationen stellen Freunde und Weggefährten des Anarchisten vor, wie z.B. Emmy Hennings, Ernst Toller und Else Lasker-Schüler. Beim Buddenbrookhaus ist zudem eine Schaufensterausstellung entstanden und bei den Hafenschuppen sowie in der Glockengießerstraße großformatige Street Art Werke von LACUNA und Anton Engel.